Eine Rolle, die in der IT-Welt immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist die des Delivery Managers. In diesem Artikel sprechen wir über die Aufgaben, Verantwortlichkeiten und die Rolle eines/einer Delivery Managers.
Die Rolle des Delivery Managers und seine/ihre Aufgaben
Der/die Delivery Manager ist dafür verantwortlich, die termingerechte Bereitstellung von Software und anderen IT-Produkten zu ermöglichen, indem er/sie das Team, das Budget und die Arbeitszeiten effizient koordiniert. Diese Rolle ist entscheidend, um Hindernisse und Probleme zu beseitigen, die den Arbeitsfluss des Teams verlangsamen und sich negativ auf die fristgerechte Lieferung der Produkte auswirken könnten.
Darüber hinaus kümmern sich Delivery Manager auch um den Versand von Produkten, Materialien und Waren – sowohl eingehend als auch ausgehend – und verwalten die Kommunikation mit Lieferanten und Kunden. Sie müssen Probleme mit beiden Parteien lösen und den gesamten Lieferprozess sowie die Versandabteilung überwachen.
Verantwortlichkeiten und Aufgaben eines Delivery Managers
Die Aufgaben eines/einer Delivery Managers sind sehr vielfältig:
- Leitung der Delivery-Teams: Dazu gehört es, Arbeitsrhythmen und Lieferfristen festzulegen, Aufgaben zu verteilen, bei der Personalauswahl und Einstellung mitzuwirken, neue Teammitglieder einzuarbeiten und das gesamte Arbeitsteam zu überwachen.
- Budgetverwaltung: Eine der Hauptaufgaben besteht auch darin, das operative Budget der Abteilung zu kontrollieren und zu verwalten. Dies kann die Erstellung wöchentlicher oder monatlicher Berichte für die Geschäftsleitung beinhalten.
- Verteilungsplanung: Mithilfe spezieller Software und Tools erstellt der/die Delivery Manager möglichst effiziente Lieferpläne – sowohl zeitlich als auch kostenbezogen – um eine fristgerechte Lieferung an die Kunden zu gewährleisten.
- Bestell- und Lagerverwaltung: Auch die Auftragsabwicklung fällt unter die Verantwortung des Delivery Managers. Er/sie muss sicherstellen, dass Bestellungen rechtzeitig abgeschlossen und versendet werden. Darüber hinaus wird der Lagerbestand kontrolliert, um Engpässe oder Überbestände zu vermeiden.
- Termineinhaltung: Da der gesamte Liefer- und Bestellprozess unter seiner/ihrer Aufsicht steht, liegt es auch in der Verantwortung des Delivery Managers, dafür zu sorgen, dass das Team alle Fristen einhält.
- Vertragsverhandlungen: Neben der Verhandlung und dem Abschluss neuer Verträge gehört auch die Überprüfung und mögliche Nachverhandlung bestehender Verträge zu seinen/ihren Aufgaben.
- Kundenanliegen bearbeiten: Als zentrale Ansprechperson entlang der gesamten Lieferkette ist der/die Delivery Manager auch für die Bearbeitung und Lösung von Kundenproblemen zuständig.
Kompetenzen eines Delivery Managers
Ein/e erfolgreiche/r Delivery Manager sollte über bestimmte Schlüsselkompetenzen verfügen:
- Kommunikationsfähigkeit: Der/die Delivery Manager steht in ständigem Austausch mit allen Beteiligten der Lieferkette – von den Lieferanten bis zu den Endkunden – und benötigt daher ausgeprägte kommunikative Fähigkeiten für Verhandlungen, Koordination und Problemlösungen.
- Organisations- und Koordinationsgeschick: Die Fähigkeit, mehrere Teams und Ressourcen gleichzeitig effizient zu steuern, ist essenziell. Aufgaben und Fristen müssen klar und realistisch verteilt werden.
- Führungskompetenz: Der/die Delivery Manager sollte als verbindendes Element innerhalb der Teams sowie zwischen verschiedenen Arbeitsgruppen agieren. Das fördert einen reibungslosen Ablauf und minimiert Unterbrechungen.
- Change Management: Flexibilität im Umgang mit Problemen und Veränderungen ist eine zentrale Anforderung. Nur so lassen sich Verzögerungen und Unterbrechungen im Arbeitsfluss bestmöglich reduzieren.
Zertifizierungen für Delivery Manager
ITIL 4: ITIL ist eine Sammlung von organisatorischen Fähigkeiten, deren Ziel es ist, für Endkunden durch Services einen Mehrwert zu schaffen.
ITIL bildet die Grundlage für internationale Best Practices, die Organisationen ganz oder teilweise übernehmen können, um wertvolle Services für ihre Kunden bereitzustellen.
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Wenn Sie als Service Manager tätig sind und mehr über die Rolle und deren Verantwortlichkeiten erfahren möchten: Service Manager: Wer ist das und was macht er?
Ein konkretes Beispiel: Was macht ein Delivery Manager?
Auch wenn ITIL 4 keine spezifischen Berufsbezeichnungen vorgibt, bietet es ein Framework für Service-Management-Praktiken, das Organisationen an ihre eigenen Anforderungen anpassen. Zwei häufig eingesetzte Rollen – der Delivery Manager und der Service Manager – übernehmen dabei zentrale Funktionen in der Wertschöpfungskette, wenn auch mit unterschiedlichen Verantwortungsbereichen.
Frank ist Delivery Manager bei einem großen IT-Beratungsunternehmen. Er ist verantwortlich für die Auslieferung digitaler Projektinitiativen an Kunden aus dem Banken- und Versicherungssektor.
Obwohl „Delivery Manager“ keine formell definierte Rolle in ITIL 4 ist, wird der Titel branchenweit häufig für eine hybride Funktion verwendet, die Projektkoordination, Stakeholder-Management und die Steuerung des Value Streams miteinander verbindet.
Franks Hauptziel ist es, sicherzustellen, dass jedes Projekt termingerecht, im Rahmen des Budgets und unter Einhaltung der Qualitätsstandards geliefert wird. Seine Rolle geht jedoch über die reine operative Überwachung hinaus: Er agiert als strategische Schnittstelle zwischen dem Kunden und der Organisation, managt Erwartungen und geht proaktiv mit Risiken um.
Ein Beispiel: Während der Implementierung einer digitalen Onboarding-Plattform für eine Bankengruppe ist Frank bereits in der Lösungsdesign-Phase involviert. Er wirkt an der Definition der Servicekennzahlen mit, einschließlich SLA und KPI, in Abstimmung mit den Kundenanforderungen. Gemeinsam mit dem Projektmanager zerlegt er die Arbeitspakete und koordiniert die Entwicklungsteams an drei europäischen Standorten.
Zur Förderung der Koordination organisiert Francesco wöchentliche Stand-up-Meetings mit den Teamleitern sowie regelmäßige Sprint-Reviews mit dem Kunden. Als sich zur Projektmitte Verzögerungen durch eine neue EU-Datenverordnung ergeben, initiiert er einen Recovery-Plan: Er verlagert Senior-Ressourcen auf kritische Aufgaben, überarbeitet den Release-Plan und verhandelt neue Meilensteine – unterstützt durch aussagekräftige Daten. Parallel dazu führt er ein kontinuierliches Feedback-System im Team ein, um die Kommunikation und Reaktionsfähigkeit zu verbessern.
Das Projekt wird schließlich produktiv gesetzt, konform mit den neuen Vorschriften, mit einer Uptime von 99,9 % und einer Reduzierung der Onboarding-Zeiten um 40 %.
Wie viel verdient ein Delivery Manager in der Schweiz?
Der nationale Durchschnitt liegt bei etwa 100.000–120.000 CHF brutto pro Jahr, was etwa 7.500–9.000 CHF netto pro Monat entspricht. Die Gehaltsspanne ist breit: Einsteiger starten bei 100.000–120.000 CHF, während erfahrene Profile mehr als 140.000–180.000 CHF verdienen, mit Spitzengehältern über diesem Wert in den Bereichen Finanzen, Enterprise-Tech oder Managementberatung.
Drei Faktoren sind dabei besonders entscheidend: Berufserfahrung (Seniority), Region und Branche.
Freiberufler berechnen in der Regel 120 – 200 chf pro Stunde, je nach Komplexität des Projekts und Art der Lieferung (z. B. Dienstleistungen, Software, Infrastruktur). Zertifizierungen, insbesondere ITIL®, bieten einen Wettbewerbsvorteil, da sie oft zu höheren Tagessätzen oder Gehältern führen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Rolle des Delivery Managers